20 Dezember 2014

Verleugnete Fortschritte - von möglichen Geschichten der Menschheit



Weite geschichtliche Blickwinkel auf große geschichtliche Zusammenhänge.

Kaum ein Buch verspricht so viel davon, so gut wie dieses.

Sein Ansatz schafft einen Sinn für die  Verhältnismäßigkeit  unseres flüchtigen Jetzt, das wir gerne als Anfang und Ende der Geschichte wahrnehmen.

Wir erkennen, das unsere Gegenwart viel öfter Folge längst verdrängter Ursachen ist, als selbst Ursache von etwas ganz neuem.

Vielleicht liegt die eine große Ursache, die unser Jahrhundert bestimmen wird noch vor uns?



Werden erst Menschen des nächsten Jahrtausends diese Ursache als die eine entscheidende unseres Jahrhunderts anerkennen können?

Wie konnten sich Begriffe wie Recht, Willkür, Gewalt und Frieden, die wir in unserem Jetzt als fest bestimmt erleben, in ihren Bedeutungen und in ihren Werten innerhalb eines Jahrtausends so grundlegend verändern?

Das 12. Jahrhundert der Beginn für Recht und Ordnung in  Europa?

Das 16. Jarhundert, der Beginn des staatlichen Monopols auf körperliche Gewalt

Wie konnten Zeitalter, die wir im Vergleich zu unserer Gegenwart als willkürlich und brutal empfinden, den Grund für unsere heutige Rechtsstaatlichkeit legen?

Wie schnell wird diese Veränderung von Bedeutungen und Werten in unsere Zukunft voran schreiten?

Wie bald sind wir  für die Menschen unsrer Zukunft die rückständigen Barbaren ihrer Geschichte?

Unsere Gegenwart könnte unserer Zukunft weniger wert sein, als unsere Vergangenheit uns wert ist.

Können wir diesen Gedanken ertragen?

Und welche Bedeutung haben solche Fragen überhaupt noch, wenn die Zukunft an sich nur eine Erfindung der Menschen des 20. Jahrhunderts ist?

dieses Buch mag keine dieser Fragen abschließend beantworten, aber es bringt sie in ein gemeinschaftlich geteiltes Bewusstsein zurück, das ohne Bezug zu seiner Vergangenheit und Zukunft um die eigene Gegenwart kreist.

Bücher wie dieses treiben dem Blick des Menschen auf seinen Fortschritt den Hochmut aus.


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